Text aus ehrlichundoffen.wordpress.com:
"It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
(Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepaßt an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein.)
Jiddu Krishnamurti
Mit diesem Zitat habe ich mich schon mehrmals schwer unbeliebt gemacht!!😀 Und ich mache es liiiiiebend gerne immer und immer wieder!!🙂 Es ist eins meiner absoluten Lieblingszitate und hat mir den Arsch gerettet, als ich mich während einer Therapie fast hätte brechen lassen (da wußte ich ja noch nicht, daß ich es eigentlich schon war…), mir fast hätte einreden lassen, daß ich nicht ganz richtig im Kopf wäre… ich hatte die Einweisungspapiere für die stationäre Aufnahme schon ausgefüllt… Gott sei Dank passierten dann eine ganze Reihe von Dingen, die mich davon wieder abbrachten, u.a. fand ich dieses Zitat und die Bestätigung von einem so klugen und weisen Mann zu bekommen, daß nicht ICH falsch lief, daß nicht ICH in die Psychiatrie gehörte, nur weil mir auffiel, was die Welt für ein abartiger Ort war/ist, war Balsam für meine Seele!!!🙂
Seitdem können mir alle Psychologen und Psychiater gestohlen bleiben. Mir hat das alles nichts gebracht, ich habe nicht ein Problem, das mich belastete, in der Therapie gelöst bekommen oder gelernt, wie ich besser mit dem Leben klar komme, im Gegenteil, es hat mich fast noch mehr verzweifeln lassen, daß ich so „untherapierbar“ schien und mir niemand richtig helfen konnte. Vor ein paar Jahren ist mir dann auch mal aufgefallen, wie wenig Leute ich kenne, denen eine Therapie wirklich was gebracht hat… Und daß es unzählig viele Leute gibt, die seit Jaaaaahren zum Therapeuten rennen, ohne daß sich bei ihnen was ändert, bzw. ohne daß es ihnen besser geht. Geändert hat sich bei einigen was, sie haben z.B. durch die Pillen, die sie nehmen mußten, schwer zugenommen und wurden dadurch noch unglücklicher (ich damals auch, 12 Kilo in 3 Monaten😦 ), oder bekamen noch schlimmere Probleme dank den Nebenwirkungen der Psychopharmaka. Damit will ich keinesfalls die ganze Psychologie-Branche dissen oder jemandem, der diesen Text liest, eine Therapie ausreden – muß jeder für sich selbst wissen und es gibt sicherlich vereinzelte Therapeuten, die es drauf haben und ihren Patienten tatsächlich helfen wollen (mein erster mit 19 war ganz okay, aber der wurde leider von der Kasse nicht bezahlt und war, auf Dauer, privat unbezahlbar). Es kommt auch immer drauf an, wie schwerwiegend das Problem ist, wegen dem man sich therapieren läßt und manchmal kann es durchaus helfen, einfach mal jemanden zu haben, mit dem man das besprechen kann. Seid einfach vorsichtig, nutzt Euren gesunden Menschenverstand (und JA, er IST gesund, laßt Euch das nicht ausreden!!!) und Eure Gefühle, denn jene sind die BESTEN Wegweiser, die wir haben!! Laßt Euch keine Pillen verschreiben, die diese Gefühle ausschalten sollen, damit wird kein Problem gelöst, im Gegenteil – diese Gefühle sind schließlich DAS Zeichen, daß etwas ganz Grundlegendes in Eurem Leben nicht so läuft, wie Ihr es wollt und DESWEGEN seid ihr unglücklich, nicht wegen den Gefühlen, die sind nicht die Ursache, nur Symptom – die zeigen nur auf, daß Ihr unzufrieden seid. VERTRAUT EUREN GEFÜHLEN und laßt Euch nicht verunsichern!!! Und legt nicht Eure ganze Hoffnung auf Heilung in eine Therapie, das führt, in den meisten Fällen, nur zu Enttäuschung!! Außerdem kennt ein Arzt/Therapeut nur einen ganz kleinen Teil von Euch, kann sich nur aufgrund des Ausschnitts, den Ihr ihm erzählt, ein Bild von Euch machen, während Ihr schon ein ganzes Leben lang Ihr seid und Euch am allerbesten kennt – laßt Euch nicht kirre machen, wenn ein Arzt/Therapeut (oder sonstwer) Euch besser kennen will, als Ihr Euch selbst, das ist Mumpitz!!!
Anstatt daß wir den Leuten weiter eintrichtern, mit ihnen stimme etwas nicht, weil sie es nicht mehr schaffen, mit diesem menschenunwürdigen System mitzuhalten, weil sie unter der Last von mehreren Jobs und 7 Tagen Arbeit die Woche reihenweise zusammenbrechen, davon Depressionen, Burn-Out, Süchte und sonstwas an psychischen und körperlichen Problemen und Krankheiten bekommen und in permanenter Existenzangst leben, weil sie trotz zig Jobs nicht genug Geld zum Leben verdienen und langsam, aber sicher, von diesen Bedingungen zermürbt werden (was alles ganz normale, „gesunde“ Reaktionen auf einen völlig unnatürlichen Lebensstil sind!!), wird es Zeit, uns von diesem abartigen System zu verabschieden und darauf zu besinnen, wer wir sind: WIR sind die Gesellschaft, jeder einzelne von uns. WIR haben dieses System mit aufgebaut, uns gegenseitig und selbst versklavt und versklaven lassen. WIR sind es, die dieses kaputte System am Laufen halten. WIR sind auch die einzigen, die das wieder ändern können, indem wir aufhören, im Außen nach Antworten zu suchen, die uns niemand geben kann, außer wir uns selbst. Wir müssen aufhören, den Lügen zu glauben, die man uns eintrichtern will und anfangen, unsere eigene Wahrheit zu finden. Und wir müssen aufhören, die Verantwortung für unser Leben an andere abzugeben, denn dann müssen wir uns auch nicht wundern, daß jene über uns bestimmen und meinen, mit uns tun und lassen zu können, wie es ihnen gefällt. Wenn wir nicht uns und damit die Gesellschaft ändern, wird sie weiterhin uns verändern.
Klar wird das nicht leicht, aber welcher Umbruch ist das schon. Und daß es so nicht ewig weitergehen kann, ist uns doch auch allen klar. Früher oder später wird dieses System zusammenbrechen so wie JEDES kaputte System bisher zusammenbrach. Es liegt an uns, ob wir bis dahin ein „Sicherheitsnetz“ spannen und die Basis für ein neues, funktionierendes, menschenwürdiges und respektvolles System aufbauen, mittels dem wir uns auffangen können oder ob dann alles im Chaos versinkt und mehr kaputt geht, als nötig ist. Noch haben wir die Wahl…"
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