Monday, October 30, 2017

Die Angst, sich in Beziehungen zu verlieren

DIE ANGST, SICH IN BEZIEHUNGEN ZU VERLIEREN

Es gibt dieses Phänomen, dass wir hochsensiblen Seelen in einer fast unvermeidlichen Sogwirkung aus unserer innerer Mitte gezogen werden, wenn wir in Beziehungen beginnen, uns wirklich einzulassen, wenn wir beginnen, unser Herz zu öffnen. Was dann passiert? Wir alle kennen es: Wir verlieren das Gefühl für uns selbst – für unsere Bedürfnisse, unsere Grenzen, unsere innere Wahrheit und fühlen uns gemeinsam mit unserem Gegenüber versumpft und verstrickt in einem Wirrwarr aus Erwartungen, Projektionen, unausgesprochener Empfindungen, über dem eine subtile, doch stets präsente Angst schwebt, verlassen und abgelehnt zu werden. Was das mit uns macht? Wir opfern uns auf, leugnen und selbst, wollen irgendwie flüchten und irgendwie auch nicht, wollen uns irgendwie binden, irgendwie auch nicht und bekommen diese verwirrende Palette sich widerstrebender Emotionen auch noch über Partner gespiegelt, die sich ebenfalls verwirrend verhalten, mal nah, mal fern sind, irgendwie emotional unberechenbar. Ich glaube, dass es zwei Komponenten braucht, um diesen Kreislauf zu durchbrechen. Zum einen – und das erwähne ich immer wieder – müssen wir unsere Aufmerksamkeit jenen dunklen, abgespaltenen, verletzten Inneren-Kind-Anteilen zuwenden, die nach wie vor verbittert um Liebe und Zuwendung kämpfen und die Aufopferung und den „Selbstverlust“ gerne in Kauf nehmen, nur um nicht verlassen oder zurückgewiesen zu werden, nur um sich nicht erneut wertlos, schuldig oder falsch fühlen zu müssen. So treiben uns diese abgespaltenen Anteile unterbewusst in Beziehungen aus unserer inneren Mitte heraus und wir stehen zitternd in einer Kampfarena der Liebe, verbissen hoffend, den Kampf um Liebe endlich zu gewinnen. Zum anderen müssen wir sensitiven Seelen wirklich, wirklich, wirklich lernen, bei uns zu bleiben, im Körper zu bleiben, in uns zu bleiben, um das Gefühl für uns aufrechtzuerhalten und uns mit unserer Aufmerksamkeit nicht permanent energetisch in unseren Beziehungen zu verlieren. Beides sind Wege, die Eigenverantwortung und Disziplin erfordern. Wirklich. Immer und immer wieder.

Quelle: Seelenrave (Facebook)

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